Nächste Generation „Science Slam“ wächst heran
Zehn Zwölftklässler:innen von drei Oldenburger Gymnasien trafen sich am Samstag, 24.Juni, trotz bestem Badewetter zu einem ganz besonderen Workshop im CORE in Oldenburg. Sie hatten ein gemeinsames Ziel: Sie wollen im Herbst auf einer Bühne stehen und die Zuschauer für das Thema ihrer Facharbeit bei einem Science Slam begeistern. Die Grundlagen, wie man seine eigene Persönlichkeit bei einer Rede auf einer Bühne entfalten kann, wurden bei dem Workshop von Dr. Tim Bartsch vermittelt. Normalerweise feilt der Kommunikationsprofi mit Führungskräften und Erwachsenen an ihren Fähigkeiten. „Mit den angehenden Abiturient:innen zu arbeiten macht unglaublich Spaß und ich sehe keinen Unterschied zu Führungskräften“, schwärmte er. Auch Ehemalige gaben ihre Erfahrung an die nächste Generation „Science Slam“ weiter. Eske, Science Slammerin aus dem letzten Jahr, berichtete: „Es war eine tolle Erfahrung, mein eigenes Facharbeitsthema einem breiten Publikum vorstellen zu können. Ich habe so lange und intensiv an meinem Thema gearbeitet. So verschwindet es nicht in einer Schublade und ich konnte andere davon begeistern.“ Der Weg für die Neulinge dahin ist noch weit, aber im ersten Workshop erspürten sie als zentrales Element den Kontakt mit dem Publikum. Die eye-contact-Übung, bei der man seinem Gegenüber fünf Minuten intensiv in die Augen schaut, war für die meisten sehr ungewohnt, aber ein erster Schritt hin zur Professionalisierung ihrer Sinne. Weitere praktische Übungen zum Zuhören und Sprechen sowie theoretische Impulse zur Entwicklung einer mitreißenden Rede gipfelten in Kurzvorträgen über die eigene Facharbeit, deren Themen alle im naturwissenschaftlichen Bereich liegen. Bei einzelnen war das Lampenfieber vor ihrer Präsentation schon zu spüren, denn nur sechs Personen können am Science Slam auf der großen Bühne in der Universitätsbibliothek im Herbst teilnehmen. Am Ende der Runde entschied ein Voting über die weitere Teilnahme. Bei Luca waren sich alle einig, dass er unbedingt sein Thema „Stereoskopische Anzeigen“ der Öffentlichkeit vorstellen muss. Bei anderen war die Entscheidung knapper. Schließlich erhielten vier junge Frauen (Minola, Fabienne, Sophie und Anna-Sophie) sowie Mael als männlicher Part neben Luca ein Ticket für die weitere Professionalisierung. Matthias Körperich vom Forschungszentrum NordWest zog ein sehr positives Fazit: „Alle haben etwas Positives mitgenommen, auch wenn sie nicht auf der großen Bühne auftreten werden! Das Feedback zu den Kurzvorträgen war ehrlich und wertschätzend, sodass jeder in seinen positiven Seiten bestärkt wurde und an kleinen Schwächen weiterarbeiten kann.“ Für die sechs Finalist:innen geht es im September weiter. Dann absolvieren sie über ein ganzes Wochenende einen weiteren Workshop, bei dem alle Kniffe für einen gelungenen Auftritt erklärt und geübt werden. Wer nun wissen möchte, was „Stereoskopische Anzeigen“ sind, der sollte sich Donnerstag, den 02. November im Kalender freihalten. Dort werden im Rahmen des Facharbeitentages für Seminarfächer der Oberstufe die Science Slams präsentiert. Somit kommt das Gemeinschaftsprojekt des Forschungszentrums NordWest und des Bibliotheks- und Informationssystems der Carl von Ossietzky Universität im Verbund des AHOI_MINT Clusters ihrem Ziel näher, gute verständliche Kommunikation im naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern. Finanziell ermöglicht wird dies von der Dr. Hans Riegel-Stiftung aus Bonn.
Weitere Informationen finden sich unter https://www.sfz-nw.de/angebote/x-angebote/science-slam/.