Zweiter Science Slam von XperimenT! und AHOI_MINT hat stattgefunden
Bühne frei für deine Facharbeit: Facharbeitentag mit Science Slam in der Universitätsbibliothek
Was hat Giftgas mit dem Mathelehrer zu tun?
Was für einen Einfluss hat der Hormonzyklus von Frauen bei Leistungssportlerinnen?
Oder was haben Supraleiter mit der Energiewende zu tun?
Diese und weitere naturwissenschaftliche Fragestellungen wurden spannend und verständlich auf die Bühne der Bibliothek der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg von Schülern des aktuellen Abiturjahrgangs gezaubert.
Denn mit ein paar einfachen Regeln kann man fast aus jedem Fachthema eine spannende Geschichte machen.
Dazu war der Vortragsort passend gewählt. Wo könnte ein Science Slam besser stattfinden als im Hörsaal der Universitätsbibliothek – da ist man nah dran an aktueller Forschung und der Grundlage der Wissensvermittlung. Daher bereiteten XperimenT! – das Forschungszentrum NordWest für Schülerinnen und Schüler e.V. und die Bibliothek der Carl-von-Ossietzky Universität einen Facharbeitentag gemeinsam vor.
Ermöglicht wurde dieses Format durch die Unterstützung der Dr. Hans-Riegelstiftung.
Im ersten Teil führte Dr. Oliver Schoenbeck, stellvertretender Leiter des Benutzungs- und Informationsdienstes der Bibliothek, aktuelle 12. Klässler in die Grundlagen der Literaturrecherche ein. Dabei lernten sie den gravierenden Unterschied zwischen einer Suche nach einem Begriff bei Google und in einem Bibliothekskatalog kennen. Dies wichtig für die Schüler, denn sie stehen kurz vor dem Schreiben ihrer Facharbeit im Seminarfach ihrer Schule – ihre erste Hausarbeit mit einem wissenschaftlichen Ansatz. Exklusiv konnten sie sich ausgehend von der theoretischen Einführung mit den Räumlichkeiten in der Universitätsbibliothek vertraut machen.
Nachdem die Schüler aus Oldenburg, Aurich und Leer selber aktiv sein mussten, konnten sie sich im zweiten Teil zurücklehnen und eine Bühnenshow von sechs angehenden Abiturienten genießen. Diese trugen ihr Facharbeitsthema zu verschiedensten MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Form eines Science Slams auf der Bühne vor.
Bis zu dem Auftritt hatten die drei Slammerinnen und drei Slammer bereits einen langen Weg hinter sich:
Nach der Bewerbung mit ihrem Facharbeitsthema im Frühjahr absolvierten sie zunächst einen ersten Workshop, indem sie Tricks erlernten, wie man seine Persönlichkeit auf der Bühne optimal entfalten kann.
Anschließend ging es ans Eingemachte: An einem Wochenende arbeiteten sie intensiv mit Ingo Nordmann, selber Science Slammer, an der Konkretisierung ihres Vortrages. Dabei war Kreativität für eine pfiffige Präsentationsidee gefragt. Anschließend fehlte nur noch der Feinschliff, wobei die Slammer durch online-Coachings unterstützt wurden, bis der Vortrag bis ins letzte Detail perfektioniert wurde.
Der lange Weg hat sich gelohnt:
Alle Slammer überzeugten mit ihrer Art und Weise das Publikum, vermittelten Wissen zu komplizierten Inhalten in einfacher Sprache oder brachten Tabuthemen wie Endometriose in die Öffentlichkeit. Vor den Slams wurde das Publikum zunächst durch die Moderatoren Bianca Brüggen und Daniel Hölle, beide selber Gewinner von Science Slams, in Stimmung gebracht, indem sie eine katastrophale Präsentation inszenierten.
Das Publikum spürte die Motivation der Slammer, nicht nur eine Facharbeit zu schreiben, sondern deren Inhalt auch in die Öffentlichkeit zu transportieren. Denn gute und verständliche Wissenschaftskommunikation hat eine enorme Bedeutung – sei es gesellschaftlich, aber auch für den eigenen Lebensweg z.B. bei der Bewerbung um Stipendien, im Beruf oder an der Universität. Ein Ziel der Veranstaltung war logischerweise, dass die Bewerbung für den Science Slam 2025 bei einigen 12. Klässlern hoffentlich schon im Kalender vorgemerkt wurde.
Am Ende der Veranstaltung konnten alle zufrieden nach Hause gehen – alle Slammer erhielten als gemeinsamen Preis für ihren Auftritt eine Exkursion nach Bremerhaven, um dort im Alfred-Wegner Institut für Polar- und Meeresforschung brandaktuelle Forschungsluft zu schnuppern und im Klimahaus Bremerhaven exklusiv eine Führung von Experten zu genießen. Die 12.Klässler nahmen die Erfahrung mit, dass es viel Arbeit ist, sich in ein wissenschaftliches Thema einzuarbeiten, aber das es durchaus lohnenswert ist und dieses sogar bis zur Bühnenreife wachsen kann.
Die Veranstalter, XperimenT! und die Universitätsbibliothek unter dem Dach des AHOI_MINT Clusters Nordwest, freuten sich über die vielen jungen Menschen, die sich für MINT-Themen und Wissenschaftskommunikation interessieren.
Bildquelle: XperminT! und AHOI_MINT